Sonntag, 25. Juli 2010

von entdeckungsfahrten und geschmackssensationen. oder: mellan himmel och hav - här är mitt smultronställe.

ich kann nur von ganzemganzem herzen bestätigen, was sich schon im titel findet - schweden mit seinen grünen weiten, seinem mitreißendem meeresrauschen und seinen nordischen düften und geschmäckern ist mein lieblingsplatz auf der welt. dieses land ist so nah am unendlichen himmel und am unergründlichen wasser, genau dort, wo ich immer sein wollte. mit rührung und auch ein klein wenig stolz nenne ich diesen ort mein zuhause. und ich weiß gar nicht richtig, wie ich am besten erzähle und berichte, denn jeden tag kommen neue eindrücke und erlebnisse hinzu, die teilenswert wären. ob nun beim walderdbeerensuchen oder beim parkpicknicken (achtung, ein wichtiger hinweis an alle, die ihr leben in frieden verbringen wollen: wenn ihr wasser auf die erde ausgießt, solltet ihr vorher die trolle vorwarnen. und wer jetzt schmunzelt, sollte sich vor der rache der kleinen unterirdischen männchen in acht nehmen.) - es gibt eine betrachtliche menge an glücksmomenten, die ich im gedächtnis und im herzen tragen und die die tage hier bereichern und versüßen. der bisher wundervollste tag im zauberland war wohl mittwoch. die kombination aus geschwindigkeit und wasserpritzern im gesicht während einer motorbootsfahrt mit mats, einem holzofensaunabesuch mit meerblick und schwedischem seewolf, käse und himbeeren war so rundum gelungen, dass sich auf meinem gesicht ein dauerstrahlen festsetzte. am nächsten tag hatte mich stockholm zu einer kleinen besichtigung eingeladen, die ich mit einem großen eisbecher in gamla stan abschloss und die ich in den folgenden monaten auf jeden fall auszubauen plane. am abend probierte ich ein essen, das mats mit 'typisch hultin' (anmerkung des verfassers und herausgebers: familie hultin ist meine gastfamilie) umschrieb - blumenkohl mit speck und sahnesoße. inte min favorit, so lässt sich das gut zusammenfassen. und in zukunft werde ich dann den kochlöffel in der hand halten und die töpfe und pfannen schwingen, womit ich auch gleich am freitag abend begann, nachdem ich den ganzen tag aufgeräumt, geputzt, eingekauft, organisiert und gewerkelt hatte. der erfolg meines spargelrisottos mit gebratenem spargel und zitronenhähnchen entschädigte für alle mühen und ermutigte zu neuen wagnissen und vorschlägen. und gestern schloss sich ein weiterer besonderer tag an: ich habe nun endlich mein eigenes zimmer, das mir wundergut gefällt und das dank kerzen und lampen und kistchen und fotos jetzt ein gemütliches, persönliches, kleines kätheheim ist. hier verbringe ich nun also meinen sonntagvormittag, mit einer riesigen tasse tee und der aufsicht über hannes und linnea, die laut scoobydoolieder trällern, und über den hund oskar, der sich zu einem kleinen fußfetischisten entwickelt hat. und trotz aller zaubermomente wandert mein herz zusammen mit meinen gedanken oft auch nach tyskland und sendet beste grüße vom meermädchen.

Sonntag, 18. Juli 2010

von krabbentorten und meeresrauschen. oder: sieben stunden in paris und zum glück unendlich viel mehr in norrtälje.

wow. wenn ich den blick richtung fenster wende, sehe ich das meer, das liebste geliebte. die sonne strahlt und ich sitze hier in der küche, die nun endlich wieder etwas ruhiger ist. waschmaschinenausräumaktionen, geschirrspülundaufwaschaufträge und soßenzubereitungen überschlugen sich in den letzten tagen ein bisschen, denn harald hat seine konfirmation gefeiert. er ist fünfzehn und bis jetzt haben wir noch nicht so viele worte gewechselt, aber stille wasser sind ja bekanntlich tief. umso lebhafter ist im gegensatz hannes, der kleine, der gerade seinen sechsten apfel isst, auf schwedisch vor sich hinplappert und wunderbar glücklich mit kalle anka (zu deutsch oder englisch oder denglisch donald duck) scheint. die zeitungen, die sich intensiv mit diesem tierchen auseinandersetzen, findet man hier überall, vor allem beim großen hausputz, dem ich mich am donnerstag gegenüber sah. aber ein klein wenig darf ich es auch mein eigen nennen und genieße sauna, kanu, veranda, riesige zimmer und blumentapeten. jetzt brauche ich kein ikeafamilymagazin mehr, um einrichtungsideen zu bekommen, denn ich werde mich nun für ein jahr inmitten meines traumheims aufhalten. auch die ostsee habe ich schon mit mehreren besuchen beglückt und ihre 'produkte' bei diversen mahlzeiten mit gästen und auch allein genossen. rund um die uhr gibt es neues zu entdecken, schönes zu genießen, schwedisches zu begreifen. auch wenn ich manchmal mein vorläufiges bett aus dem keller für ein nickerchen gern auf der stelle in die küche verlegen würde, so fühle ich mich doch pudelwohl (da fällt mir ein: morgen bekommen wir einen hund!) und herzlich von allen aufgenommen. wunderbar, besonders in anbetracht der tatsache, dass alle ankunftspläne durch die französischen fluggesellschaften ordentlich durcheinander gebracht wurden. dort gab es am mittwoch wahrscheinlich so viel zu feiern, dass man alle flüge ein bisschen verschieben musste. kein problem für fröhliche franzosen, aber ein großes problem für die kleine käthe, die sich während ihrer sieben stunden flughafenaufenthalt in paris ziemlich verloren vorkam. doch jetzt haben die besseren, vielleicht sogar die besten zeiten begonnen und ich bin gespannt, aufgeregt, vorfreudig, erwartend. adjö för nu.